DiakonieVerband Brackwede begleitet Menschen auf dem letzten Lebensweg

Menschen ein würdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen – das hat sich die Hospizarbeit im Bielefelder Süden zur Aufgabe gemacht. Doch wie kann die Begleitung Todkranker in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen? Sabine Kroll von der Hospizarbeit der DiakonieVerband Brackwede fasst es so zusammen: „So viel Schutz wie nötig – so viel Begleitung wie möglich.“

Die Pandemie stellt uns alle seit einem Jahr vor große Herausforderungen. Von den Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, verlangt sie noch mehr. Denn gerade dann sind Nähe und Zuwendung besonders wichtig. Das Ziel: Niemand muss allein sterben. Beim DiakonieVerband Brackwede übernehmen drei Hauptamtliche und rund 75 besonders geschulte ehrenamtliche Kräfte die professionelle Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen. Finanziert wird diese Hospizarbeit unter anderem über die Kirchensteuer und Spenden.

Gegen das einsame Sterben

„Wir haben in der Pandemie viel umorganisieren müssen“, erklärt Susanne Bordewick von der Hospizarbeit im DiakonieVerband Brackwede. Je nach Corona-Schutzverordnung sei eine mehr oder weniger umfangreiche Begleitung möglich gewesen. „Es war ein massiver Einschnitt, als Angehörige, Hospizbegleiterinnen und Seelsorgerinnen in den verschiedenen Einrichtungen und auch im häuslichen Umfeld nicht mehr einfach so kommen und gehen konnten“, erinnert sie sich. Die meisten der ehrenamtlichen Hospizbegleiter und -begleiterinnen konnten auch deshalb ihrer Aufgabe nicht mehr in der gewohnten Form nachgehen, weil sie selbst zur Risikogruppe gehören.

 

Persönlich miteinander sprechen und schweigen

„Persönlich miteinander zu sprechen, zu schweigen, Hoffnungen und Ängste miteinander zu tragen – dies alles fand in der ersten Zeit der Pandemie nur in akuten Sterbesituationen und mit Ausnahmegenehmigung statt“, sagt Sabine Kroll. Vor allem für die Angehörigen sei dies eine schwere Zeit gewesen. Das berichtet auch Alexandra Müller von der Hospizarbeit: „Ich erinnere mich noch an eine Frau, die ihren Mann alle zwei Tage für eine Stunde besuchen durfte. Das war eine große Not für sie und ihren Mann. Es war einfach zu kurz.“

 

Nach Impfung wieder mehr Ehrenamtliche im Einsatz

Diese Zeiten sind zum Glück vorbei: Die Hospizarbeit im Bielefelder Süden kann wieder Menschen, auf ihrem letzten Lebensweg begleiten. „Natürlich unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln und Sicherheitsmaßnahmen“, betont Müller. Ein weiterer Lichtblick: Mitarbeitende im Bereich Hospizarbeit gehören zur priorisierten Impfgruppe. „Daher sind wir zuversichtlich, dass schon bald wieder mehr unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Dienst am Nächsten aufnehmen können“, sagt Sabine Kroll.

Erreichbar ist die Hospizarbeit im Bielefelder Süden unter der Hospiztelefonnummer: 0521-94 239269 oder unter Email: hospiz@diakonie-bielefeld.de