Aus vollem Herzen losgehen

Wegbegleiter:innen in der Hospiarbeit

Im April 2025 erhielten 16 ehrenamtliche Wegbegleiter:innen in der  ambulanten Hospizarbeit im Evangelischen Johanneswerk feierlich ihr Zertifikat von den Hospizkoordinatorinnen Eva Blomeier und Astrid Bohnenkamp überreicht. Pastor Stefan Berk, Leiter der Hospizarbeit ermutigte in seiner Andacht für das Ehrenamt und gab ihnen für ihre neue Aufgabe einen Segen mit auf den Weg.

Ein halbes Jahr machten sich die Ehrenamtlichen gemeinsam auf die Socken, so wie es Astrid Bohnenkamp in ihrer Abschlussrede liebevoll nannte.

Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, bedeutet wahrnehmen, zuhören, Da sein und aushalten. Die ambulante Hospizarbeit im Evangelischen Johanneswerk mit dem Standort Bielefeld begleitet in sieben Alteneinrichtungen im Johanneswerk und in der Häuslichkeit des Bielefelder Nordens. Der Bedarf ist groß, es gibt durch den demographischen Wandel immer mehr hochaltrige Menschen, die unsere Unterstützung suchen. Menschen – die ihre Zeit verschenken, die so kostbar ist für diese Arbeit zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich und berührt uns zutiefst, so Eva Blomeier. Manchmal, müssen wir die Socken wechseln und von der Langlaufsocke zur gemütlichen Kuschelsocke wechseln, die uns inne halten lässt und die Geborgenheit symbolisiert.  Mit jedem Schritt erinnern wir uns daran, dass es wichtig ist, dass es passende Socken sind, dass wir gemeinsam auf dem Weg sind und die kleinen Löcher, die entstehen zum Laufen dazu gehören. Manchmal ist es auch ein Türöffner mit bunten und unterschiedlichen Socken unterwegs zu sein. Es darf auch ruhig leuchten und strahlen.

Um sich auf das Ehrenamt vorzubereiten, trafen sich die Wegbegleiter:innen in zwei Kursen, deren Leitung Eva Blomeier und Astrid Bohnenkamp mit ihren Co. Dozenten:innen Barbara Erdmeier und Matthias Blomeier hatten, immer mittwochs Abend. Theorie Wissen wechselte mit praktischen Übungen und waren Teil der Abende. Wie begegne ich Menschen, deren letzte Lebensphase begonnen hat, warum spielt Essen und Trinken keine Rolle mehr, woran erkenne ich den bevorstehenden Tod und was verändert sich im Körper eines Sterbenden? Was gibt es für Bedürfnisse und wie kommuniziere ich mit Menschen, die sich verbal nicht mehr äußern können? Am Ende des Lebens ist noch vieles möglich, so ist sich Eva Blomeier sicher, auch wenn jetzt das halbe Jahr geschafft ist, gehen wir weiter- Gemeinsam. Ehrenamtliches Engagement ist eine wichtige Säule der Hospizarbeit und nur gemeinsam können wir die Wegstrecken meistern, nur gemeinsam kann unsere Arbeit gelingen. Christa Merker , Ehrenamtliche , betont wertschätzend an diesem Abend, dass wir als Team zusammengewachsen sind, und die Gruppe nun bestärkt und mit Wissen in die Begleitungen gehen kann. Unser Zusammenhalt und der regelmäßige  Austausch mit unseren Koordinatorinnen sind wohltuend und geben uns  Sicherheit.

So auch Hildegard Pauler Beckermann „Ich bin tief berührt und ich empfinde es als Geschenk, am Bett eines Sterbenden zu sitzen. Ich möchte ermutigen, Da zu sein und nicht wegzusehen. Der Tod gehört zum Leben dazu und lässt mich über vieles anders denken. Ich bin froh, dass ich mich für dieses Ehrenamt entschieden habe.“

Wir sind froh, dass wir uns weiterhin gemeinsam die Socken anziehen, die gerade passen, die zum Verweilen und zum Wohlfühlen einladen, die bunt und farbenfroh strahlen, die Kraft und Mut und die Offenheit mitbringen , immer wieder in neue Situationen einzutauchen, die nicht vorwärts oder rückwärts gehen  sondern die uns ein Stück näher bringen, an die Menschen, die uns brauchen und denen wir auf Herzenshöhe, mit all unserer Menschlichkeit  begegnen, so sind sich alle am Ende des Abends sicher.

 

Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter

Der nächste Kurs für die Weg Begleitung in der Hospizarbeit, im Evangelischen  Johanneswerk beginnt im Oktober 2025.
Für Fragen, melden Sie sich bei den Hospizkoordinatorinnen per Mail oder Telefon.

eva.blomeier@johanneswerk.de oder Telefon 0521/801-2661

astrid.bohnenkamp@johanneswerk.de oder Telefon 0521/801-2660