Wegweiser für Vorsorge, Trauer und Trost

Autor: T und T (Seite 3 von 4)

Hospizarbeit: So viel Begleitung wie möglich

DiakonieVerband Brackwede begleitet Menschen auf dem letzten Lebensweg

Menschen ein würdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen – das hat sich die Hospizarbeit im Bielefelder Süden zur Aufgabe gemacht. Doch wie kann die Begleitung Todkranker in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen? Sabine Kroll von der Hospizarbeit der DiakonieVerband Brackwede fasst es so zusammen: „So viel Schutz wie nötig – so viel Begleitung wie möglich.“

Die Pandemie stellt uns alle seit einem Jahr vor große Herausforderungen. Von den Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, verlangt sie noch mehr. Denn gerade dann sind Nähe und Zuwendung besonders wichtig. Das Ziel: Niemand muss allein sterben. Beim DiakonieVerband Brackwede übernehmen drei Hauptamtliche und rund 75 besonders geschulte ehrenamtliche Kräfte die professionelle Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen. Finanziert wird diese Hospizarbeit unter anderem über die Kirchensteuer und Spenden.

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Wir konnten nicht Abschied nehmen

Ein immer wiederkehrendes Thema in unseren Trauergruppen ist das nicht Abschied nehmen können.

Da ist es zum einen der Unfalltod, der Suizid oder eine ungeklärte Todesursache, die eine persönliche Verabschiedung nicht möglich gemacht haben. Nun erleben wir in den letzten Monaten eine Vielzahl an Trauernden, denen es durch die Kontaktbeschränkungen oder eigene Quarantäne gar nicht möglich war, ihre Angehörigen im Krankenhaus, im Pflegeheim zu besuchen oder sich persönlich zu verabschieden. Zurück bleiben immer Angehörige, denen ein wichtiger Teil auf ihrem Trauerweg fehlt – das Begreifen des Verlustes.

Uns ist es wichtig, unsere Teilnehmer*innen anzuregen „ins Tun“ zu kommen, dem Unfassbaren nicht ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Vielleicht ist noch ein Gespräch mit dem Pflegepersonal hilfreich, um offene Fragen und Unsicherheiten zu klären. So kann auch noch ein Brief oder Gedicht geschrieben, ein Bild gemalt werden und als Beigabe mit in den Sarg gelegt werden. Falls das nicht möglich ist, kann das Gestaltete später auf dem Friedhof oder an einer anderen Stelle vergraben werden.

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Uni-Studie zur Trauer ab 60 Jahre

Studie der Universität Leipzig zu Trauer und Verlust ab 60 Jahren

Am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig wird aktuell eine Studie zu Trauer und Verlust im höheren Lebensalter durchgeführt. Die Studie richtet sich an Personen ab dem 60. Lebensjahr, die den Verlust einer ihnen nahestehenden Person erlebt haben, der mindestens 6 Monate oder länger zurückliegt und die sich dadurch belastet fühlen. Im Rahmen der Studie sollen verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten für Trauernde (Programm A: Online-Selbsthilfe, Programm B: Trauerratgeber) getestet werden. Eine Studienteilnahme ist deutschlandweit möglich. Teilnehmer*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30,00 Euro.

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Der Tod löst Emotionen in uns aus

Wie gehen wir mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Können wir die Lücke in unserem Leben füllen, die der Verstorbene hinterlässt? Geht das Leben einfach weiter? Welche Rituale können uns helfen? Uns fehlt eine Kultur des Sterbens und der Trauer. Es fängt damit an, darüber zu sprechen. Weiterlesen

Der Día de los Muertos

Der Día de los Muertos kommt nach Deutschland

Das Blumenbüro Holland lädt dazu ein, den Feiertag Allerseelen am 02. November mit frischen Blumen, Blumenkronen und Totenkopf-Symbolik nach mexikanischem Vorbild zu feiern.

Hintergrund: Trauerkultur verändert sich
Die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen verlieren zunehmend an ihrer traditionellen Bedeutung. Nur noch 11 Prozent der Befragten bringen laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) jedes Jahr die Lieblingsblumen an das Grab ihrer Verstorbenen. Und nur noch für 6 Prozent sind Allerheiligen und Allerseelen ein Anlass, um mit Angehörigen der schönen Momente mit ihren Verstorbenen zu gedenken. Allerdings fänden 69 Prozent der Befragten es schön, wenn ihre Nachkommen auf festliche und fröhliche Art und Weise ihrer gedenken würden.

Feiern in Mexiko: Der Día de los Muertos
Entgegen der schwermütigen deutschen Gedenktraditionen werden die Verstorbenen in Mexiko jedes Jahr am 02. November mit einem ausgelassenen Fest gefeiert. Beim Día de los Muertos („Tag der Toten“) gibt es blumen-geschmückte Altäre in Gedenken an die Verstorbenen, farbenfrohe Papiergirlanden auf den Friedhöfen, Totenkopf-Schminke in den Gesichtern der Menschen, Blumenkronen auf den Köpfen, leckeres Essen, Musik und gemeinsames Zusammensein mit Freunden und Familie. Bunt, blumig und lebendig. Diese drei Begriffe stehen als charakteristische Züge des mexikanischen Día de los Muertos. So übersetzt der fröhliche Gedenktag die schwermütige Haltung der alten Traditionen in eine moderne Gesellschaft mit einem lebensbejahenden Gedenkfest.

Foto: Blumenbüro Holland

Verträge erben: Nicht jede Versicherung endet mit dem Tod

Manchmal ist nach einem Todesfall Eile geboten, denn Lebensversicherer geben Erben maximal 72 Stunden Zeit, sich zu melden. Unfallversicherer machen sogar noch mehr Druck: 48 Stunden nach dem Todesfall muss die Meldung eingegangen sein, schreibt die Zeitschrift Finanztest. Es gibt Verträge, die aus nachvollziehbaren Gründen nicht vererbt werden können – wie der Arbeitsvertrag, und natürlich der Ehevertrag. Viele lassen sich aber recht problemlos beenden oder weiterführen, wie etwa ein Mietvertrag.

Personenbezogene Versicherungen, wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, enden in der Regel mit dem Tod. Auto- und Hausratversicherungen dagegen bleiben zunächst bestehen und müssen von den Erben gekündigt werden. Denn hier gilt die Gesamtrechtsfolge, erklärt die Finanztest-Rechtsexpertin Eugénie Zobel-Kowalski: „Wer erbt, übernimmt alles. Immobilien, Vermögen, Schulden – und eben Verträge.“

Welche man wie kündigt und welche sich von allein erledigen, das haben sie und ihre Kollegen übersichtlich zusammengestellt. Mit der mitgelieferten Checkliste schaffen auch Menschen, die ein Trauerfall völlig aus der Bahn wirft, sich durchzuhangeln und nichts zu vergessen. Denn manchmal bleibt nur wenig Zeit, alles zu regeln, wie das Beispiel der Unfallversicherung zeigt.

Dies berichtet die Zeitschrift Finanztest

Quelle: Zeitschrift Finanztest

Die Stille und der Tod

Ein Mann hat das Leben satt. Er ist gesund, nicht depressiv, aber er hat einfach genug. In einer Winternacht in Lappland will er sich nackt in den Schnee legen und sterben. Er bricht schon im Sommer auf in den Norden. Doch statt den Frieden des Abschieds bringt dieser Rückzug den Kampf: Die Dämonen der Stille fallen ihn an.
Der Protagonist der Geschichte beschäftigt sich mit dem Thema „Tod“, über das die Gesellschaft gerne schweigt. Dämonen fasst es mit einer reflektierenden Geschichte gut zusammen. In dem Buch ist von den negativen Emotionen und Eigenschaften die Rede, die jeder Mensch kennt. Die Geschichte eines angekündigten Todes ist beeindruckend und psychologisch geschrieben. Der Autor ist dafür bekannt, dass er sich für den Tod interessiert. Die Leser/innen werden davon fasziniert sein, wie Jürgen Domian die Gefühle der Stille und Einsamkeit beschreibt.
Brigitte Sdun

Jürgen Domian – Dämonen
Gütersloher Verlagshaus, 192 Seiten (Hardcover)
Preis: 17,99 Euro, ISBN: 978-3-579-08691-0

Das Thema Abschied

Der Tod. Er erwischt uns irgendwann alle. Aber wer weiß, wie das geht? Sterben, beerdigen und trauern. Erklärt hat es uns niemand. Normalerweise treten die Kirche und die Bestattungsbranche als Hüter einer „Kultur“ auf, aber viele Bestattungstraditionen entsprechen heute nicht mehr den Bedürfnissen der Hinterbliebenen. Eric Wrede war Musikmanager und wurde Bestatter. Er ist aus seinem alten Beruf als Musikmanager ausgestiegen, um seine Idee von einem persönlichen Bestattungsinstitut umzusetzen. Sein Handwerk erlernte er in einem traditionellen Berliner Bestattungshaus. Er will etwas ändern an der gängigen Trauerkultur. Er begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg frei von Konventionen. In seinem Buch zeigt er anhand vieler Beispiele aus der Praxis, wie die Alternative aussehen kann. Unter anderem hat er einen Sarg und Urne zum Selberbauen entwickelt, den Hinterbliebene mitgestalten können.

Eric Wrede: The End – Das Buch vom Tod
Preis: 16,00 Euro, 192 Seiten, Verlag Heyne, ISBN: 978-3-453-27181-4

Eric Wrede: The End - Das Buch vom Tod

The End – Das Buch vom Tod

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